Im zurückliegenden Schulhalbjahr hat sich das Gymnasium Isernhagen intensiv mit Fragen der Demokratie, politischen Teilhabe und gesellschaftlicher Verantwortung auseinandergesetzt. In vielfältigen Projekten, Exkursionen, Diskussionen und Unterrichtseinheiten haben sich Schülerinnen und Schüler sowie Fachgruppen mit zentralen Themen unserer demokratischen Gesellschaft befasst.
Der folgende Beitrag zeigt einen Einblick, was an der Schule im Rahmen der Demokratiebildung auf die Beine gestellt wurde. Er zeigt, wie junge Menschen sich mit aktuellen Herausforderungen auseinandersetzen – kritisch, kreativ und engagiert. Dabei wird deutlich: Politische Bildung lebt vom Mitdenken, Mitreden und Mitgestalten.
Zwei Klassen machen Exkursion zur Gedenkstätte Bergen-Belsen
Am 16. und 17. Dezember 2024 begaben sich die vier zehnten Klassen des Gymnasiums Isernhagen im Rahmen des Geschichtsunterrichts auf eine besondere Exkursion zur Gedenkstätte Bergen-Belsen. Jeweils zwei Klassen besuchten an einem der beiden Tage das ehemalige Konzentrationslager, um vor Ort mehr über die Schrecken des Nationalsozialismus zu erfahren und die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten.
Die Gedenkstätte Bergen-Belsen ist ein Ort des Gedenkens und der Aufklärung auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagers in der südlichen Lüneburger Heide, nahe Celle, Niedersachsen. Die Gedenkstätte bietet heute nicht nur eine umfassende historische Dokumentation, sondern auch einen Ort des stillen Gedenkens.
Die Workshops und die Führung über das Gelände sowie die anschließende Erkundung des Dokumentationszentrums hinterließen bei den Schülerinnen und Schülern tiefe Eindrücke. Unter der Leitung erfahrener Mitarbeiter der Gedenkstätte wurden historische Hintergründe erklärt, Biografien von Häftlingen erläutert und Fragen der Schülerinnen und Schüler intensiv diskutiert. Insbesondere das stille Gedenken an den Massengrabfeldern und die namentliche Erinnerung an die Opfer machten vielen bewusst, welche Grausamkeiten an diesem Ort stattfanden.
Einige Schülerinnen und Schüler reflektierten ihre Eindrücke wie folgt: „Es war erschütternd zu sehen, wie Menschen in dieser Zeit gelitten haben. Die Geschichten und die Orte haben mich sehr bewegt.“ „Ich denke, es ist wichtig, diese Geschichte nicht zu vergessen, damit so etwas nie wieder passiert.“
Auch die begleitenden Lehrkräfte betonten die Bedeutung der Exkursion für die Auseinandersetzung mit Geschichte. Die lebendige und eindringliche Erfahrung eines historischen Ortes bietet eine Dimension des Lernens, die der Unterricht im Klassenzimmer allein nicht vermitteln kann.
Wir danken der Gedenkstätte Bergen-Belsen für die professionelle Begleitung und allen Beteiligten für das respektvolle Verhalten und die Offenheit für diese wichtige Thematik.
Die Exkursion wird den Schülerinnen und Schülern sicher lange im Gedächtnis bleiben – als Erinnerung und Mahnung zugleich.
von Dr. M. Schinze-Gerber und Orlando Meß