
Info-Abend zu Amphibienschutz, Datenlage und nächsten Schritten
Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen, machen sich Kröten, Frösche und Molche auf den gefährlichen Weg zu ihren Laichgewässern. Was in Isernhagen lange durch nächtliche Straßensperrungen und den Einsatz Ehrenamtlicher gut geschützt war, ist seit 2025 wieder stärker gefährdet: Nachdem die Gemeinde die nächtliche Schließung der Schranken am Alten Postweg untersagte, wurden am Lohner See trotz zusätzlicher Abendrunden von NABU-Helferinnen und -Helfern deutlich mehr überfahrene Tiere gezählt.
Vor diesem Hintergrund laden die Grünen Isernhagen gemeinsam mit dem NABU Burgwedel/Isernhagen am Mittwoch, 19. November 2025, 20 bis 22 Uhr in der Begegnungsstätte Altwarmbüchen, An der Riehe 32, zu einem öffentlichen Informationsabend ein, um Schutzmaßnahmen zu diskutieren und Lösungen für die kommende Saison vorzubereiten.
Im Mittelpunkt steht eine Präsentation des NABU-Amphibienexperten Richard Podloucky. Er stellt die Ergebnisse der diesjährigen Krötenwanderung am Lohner See und am Schmiededamm vor – Daten, die in mühevoller Arbeit von zahlreichen Ehrenamtlichen erhoben wurden. Demnach hat sich die Zahl der wandernden Erdkröten nach einem Tiefpunkt 2024 leicht erholt. Ohne konsequenten Schutz drohe jedoch ein erneuter Einbruch. Besonders positiv fällt die Entwicklung der Molchpopulation am Schmiededamm aus: Ihre Zahl hat sich mehr als verdreifacht.
„Der Amphibienschutz ist keine Nebensache, sondern ein Gradmesser, wie ernst wir es mit dem Erhalt unserer Natur meinen. Wenn wir Kröten und Molche schützen, schützen wir letztlich auch das ökologische Gleichgewicht vor unserer eigenen Haustür“, betont Dr. Annette Heuer, Co-Vorsitzende der Grünen Isernhagen.
Die Grünen hatten das Thema bereits im Frühjahr auf die politische Agenda gesetzt, nachdem Ratsfrau Jessica Rothhardt auf Probleme vor Ort aufmerksam geworden war und den Kontakt zum NABU gesucht hatte. „Die Antworten auf unsere Anfrage waren nicht befriedigend – hier muss auch kurzfristig mehr zum Schutz der Tiere getan werden“, so Rothhardt.
Was jetzt ansteht
- Kurzfristig: Der NABU wünscht sich mit der Gemeinde eine klare Vereinbarung für die kommende Saison. Dazu zählen die erneute nächtliche Schließung der Schranken am Alten Postweg an Hauptwandernächten sowie die Instandsetzung beschädigter Vorrichtungen.
- Mittelfristig: Sollte die Straße zur Fahrradstraße umgebaut werden, steht eine dauerhafte Amphibienleitanlage zur Debatte.
- Gemeinsam handeln: Die Veranstaltung bietet Raum für Austausch zwischen Kommune, Ehrenamtlichen und Bürgerschaft. Ziel ist eine verlässliche, praxistaugliche Schutzkette vom Frühwarnsystem über Maßnahmen an kritischen Straßenabschnitten bis zur Datenauswertung.
NABU-Arbeit vor Ort: Mitmachen erwünscht
Der stellvertretende Vorsitzende des NABU Burgwedel/Isernhagen gibt beim Info-Abend Einblicke in die vielfältigen Aktivitäten der Ortsgruppe: vom Aufbau und der Betreuung von Krötenzäunen über Vogelzählungen bis zur Pflege von Vogelschutzgehölzen oder Entkusselungen in der Hannoverschen Moorgeest. Interessierte erfahren, wie sie sich konkret einbringen können – ob punktuell während der Wanderzeit oder dauerhaft im praktischen Naturschutz.
Einladung & Anmeldung
Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich zu informieren, Fragen zu stellen und mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen – für eine lebendige, artenreiche Natur in Isernhagen.
Um Anmeldung per Mail an vs@gruene-isernhagen.de wird gebeten.
Hinweis: Der Info-Abend wird von den Grünen Isernhagen in Kooperation mit dem NABU Burgwedel/Isernhagen organisiert. Die Teilnahme ist kostenfrei.
